Wie man einen Bunkerschlag macht

Wie man einen Bunkerschlag macht

Die meisten Amateurgolfer und insbesondere Anfänger fürchten Bunkerschläge. Eine positive Einstellung ist zwar schon die halbe Miete, aber Selbstvertrauen löst nicht alle Probleme mit Bunkerschlägen. Eine gute Technik ist ebenso wichtig. 

Im Folgenden werden wir die verschiedenen Bunkerschlagarten genauer betrachten und die Grundlagen für gute Bunkerschläge erläutern. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen Übungen, mit denen Sie Ihr Bunkerspiel auf das nächste Level heben können. 

Verschiedene Bunkerschlagarten

Bunkerschlag am Grün

Der Name sagt es schon: Grünbunkerschläge sind kurze Schläge aus Bunkern neben dem Grün. Diese Bunkerschläge können sich in Distanz und Schwierigkeitsgrad erheblich unterscheiden, je nachdem, wo sich die Fahne auf dem Grün befindet. 

Bei Bunkerschlägen am Grün kommt es vor allem auf Konstanz an. Golfer gehen bei Bunkerschlägen oft zu aggressiv vor. Besonders für Spieler mit hohem Handicap ist es wichtig, beim ersten Versuch sicher aus dem Bunker auf das Grün zu gelangen. Ein fast unmöglicher Bunkerschlag mit kaum vorhandenem Grün ist zwar spannend, aber wenn alles schiefgeht, werden die Konsequenzen auf der Scorekarte sichtbar.  

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Langer Bunkerschlag

Ein langer Bunkerschlag ist wohl der schwierigste Schlag im Golf. Die Distanz variiert zwischen 45 und 91 Metern, und bei diesen Schlägen befindet sich der Bunker nicht direkt neben dem Grün. Die Nähe des Bunkers zum Grün macht diesen Schlag so schwierig. 

Lange Bunkerschläge erfordern gute Technik, einen entschlossenen Schwung und Übung. Die einzige Möglichkeit, Ihr Spiel im langen Bunker zu verbessern, besteht darin, diesen Schlag zu üben, was nur sehr wenige Amateurspieler tun. 

Fairway-Bunkerschlag

Fairway-Bunkerschläge ähneln sehr normalen Eisenschlägen und variieren in der Distanz von etwa 91 Metern aufwärts, je nachdem, wie weit Sie einen vollen LW oder SW schlagen. Mit ein paar kleinen Anpassungen im Setup werden Fairway-Bunkerschläge von Ihrem schlimmsten Albtraum zu einer Gelegenheit, Ihr Können unter Beweis zu stellen. 

Neben der Technik machen insbesondere Amateurgolfer und Anfänger den Fehler, bei Fairway-Bunkerschlägen zu ehrgeizig zu sein. Es kann manchmal eine bittere Pille sein, aber achten Sie immer darauf, beim ersten Versuch aus dem Bunker herauszukommen, auch wenn das bedeutet, dass Sie einen Keil und seitlich ausschlagen. 

Grundlegende Bunkerschlag-Grundlagen

Stand und Ballposition

Bunkerschlag am Grün

Die richtige Haltung trägt maßgeblich zum Erfolg bei Bunkerschlägen am Grün bei. Bei einem Bunkerschlag am Grün muss der Ball vorne in Ihrer Haltung, direkt innerhalb Ihrer linken Ferse (bei Linkshändern der rechten Ferse), liegen. 

Neben der Positionierung des Balls im vorderen Bereich Ihrer Haltung bei Bunkerschlägen am Grün ist es wichtig, eine offene Haltung zum Ziel einzunehmen. Eine offene Haltung gibt Ihrem Oberkörper beim Schlag Bewegungsfreiheit und fördert eine Schwungbahn von außen nach innen. 

Langer Bunkerschlag

Bei langen Bunkerschlägen hängen Ballposition und -haltung von der gewählten Schlagart ab. Bei langen Bunkerschlägen können Spieler entweder mehr Loft wählen, wenn ein Carry über ein Stück Fairway oder andere Bunker erforderlich ist, oder weniger Loft, um Roll zu ermöglichen, wenn ein Spieler über eine beträchtliche Grünfläche verfügt. 

Für Schläge mit einem stärkeren Loft-Schläger wird eine offene Haltung und eine nach vorne gerichtete Ballposition empfohlen. Dies gewährleistet dank des reduzierten Spins infolge einer Schwungbahn von außen nach innen maximale Bremskraft auf dem Grün. 

Mit einem Schläger mit geringerem Loft empfiehlt sich eine etwas weniger offene Haltung. Die Ballposition sollte jedoch weiterhin zur Innenseite des vorderen Fußes zeigen. Mit einer fast geraden, aber dennoch leicht offenen Haltung sorgt eine neutralere Schwungbahn für ein Rollen des Balls, sobald dieser auf dem Grün landet. Darüber hinaus sorgt eine nach vorne gerichtete Ballposition für ausreichend Höhe, um den Rand des Bunkers zu überwinden. 

Fairway-Bunkerschlag

Bei Fairway-Bunkerschlägen ist eine normale Haltung empfehlenswert. Letztlich unterscheidet sich ein Fairway-Bunkerschlag nicht von einem normalen Eisenschlag aus sandigem statt grasbewachsenem Gelände. 

Wenn Sie mit einem 7er Eisen aus einem Fairway-Bunker schlagen, positionieren Sie den Ball wie gewohnt in Ihrer Haltung. Richten Sie Ihre Füße beim Zielen wie bei jedem normalen Eisenschlag auf das gewünschte Ziel aus. Amateure und Anfänger denken bei einem Fairway-Bunkerschlag oft zu viel nach. Wenn Sie es einfach halten, werden Sie beim nächsten Fairway-Bunker vielleicht selbst überrascht sein. 

Gewichtsverteilung

Grünbunker und lange Bunkerschläge

Eine gute Gewichtsverteilung ist sowohl bei Grünschlägen als auch bei langen Bunkerschlägen sehr wichtig. Für beide Bunkerschläge ist eine Gewichtsverteilung von 60/40 mit 60% auf dem vorderen Fuß und 40% auf dem hinteren Fuß unerlässlich. 

Eine Gewichtsverteilung von 60/40 sorgt für eine gute, stabile Basis und ermöglicht außerdem einen steileren Angriffswinkel, der sowohl für Schläge aufs Grün als auch für lange Bunkerschläge von entscheidender Bedeutung ist. 

Fairway-Bunkerschlag

Bei Fairway-Bunkerschlägen ist es am besten, beim Eisenspiel die gewohnte Gewichtsverteilung beizubehalten. Die meisten Spieler haben beim Eisenspiel eine 50/50-Gewichtsverteilung. 

Eine kleine Änderung der Gewichtsverteilung im Fairway-Bunker ist die Positionierung des Gewichts auf dem rechten Fuß. Normalerweise ist das Gewicht gleichmäßig zwischen Vorder- und Rückseite des Fußes verteilt. Im Fairway-Bunker verlagern Sie das Gewicht des hinteren Fußes nach innen. 

Durch die Gewichtsverlagerung auf die Innenseite des hinteren Fußes wird dessen Beweglichkeit eingeschränkt, was für einen festen Stand unerlässlich ist. Ein fester Stand ist in einem Fairway-Bunker unerlässlich, um einen sauberen Aufprall zu gewährleisten. 

Angriffswinkel und Schlagflächenwinkel

Grün- und lange Bunkerschläge

Bei Grün- und langen Bunkerschlägen empfiehlt sich eine offene Schlagfläche beim Ansprechen. Die Öffnung der Schlagfläche bestimmt Flugbahn und Spin des Schlags. Daher wird bei Grün- und langen Bunkerschlägen eine offenere Schlagfläche und ein etwas geschlossenerer Schlagflächenwinkel verwendet als bei langen Bunkerschlägen.

Was den Angriffswinkel betrifft, ist bei Grün- und langen Bunkerschlägen ein steilerer Angriffswinkel erforderlich. Ein steilerer Angriffswinkel ist erforderlich, um den Schläger durch den Sand zu bekommen und dem Ball Höhe und Spin zu verleihen. 

Fairway-Bunkerschlag

Fairway-Bunker-Schläge unterscheiden sich nicht von einem normalen Eisen oder Hybrid/Fairwayholz Schlag, der einzige Unterschied besteht in einer Änderung der Lage und einer Bunkerkante, mit der man zu kämpfen hat. 

Bei langen Schlägen und Schlägen aus dem Grünbunker wird die Schlagfläche je nach gewünschter Flugbahn und Spin geöffnet. Bei Schlägen aus dem Fairwaybunker bleibt der Schlagflächenwinkel derselbe wie bei Schlägen mit einem normalen Eisen oder Hybrid/Fairwayholz. 

Was den Angriffswinkel betrifft, ist ein leicht nach unten gerichteter Winkel am besten, um einen sauberen Kontakt aus einem Fairway-Bunker zu gewährleisten. Ist der Angriffswinkel zu flach, trifft der Schläger den Sand, bevor er den Golfball trifft, was die Distanz erheblich beeinträchtigt. 

Ist Ihr Angriffswinkel hingegen zu steil, treten andere Probleme auf. Dünne Schläge haben nicht genug Höhe und Kontrolle und treffen entweder die Kante des Bunkers oder haben, wenn sie die Kante überwinden, keinen Spin mehr, sobald sie das Grün erreichen.

Bunkerschlagübungen

Linie im Sand

Die meisten Amateurgolfer haben Schwierigkeiten, beim Bunkerschlag die optimale Sandmenge zu erreichen. Insbesondere Amateure und Anfänger schlagen entweder zu weit hinter den Ball oder nehmen gar keinen Sand mit, was wiederum zu uneinheitlichen Weitenergebnissen führt. 

Für eine konstante Distanzkontrolle ist die optimale Sandmenge unerlässlich. Eine gute Möglichkeit, die perfekte Distanz hinter dem Ball im Bunker zu üben, ist die Sandlinienübung. Werfen Sie einfach ein paar Bälle in den Übungsbunker und ziehen Sie direkt hinter dem Ball eine Linie in den Sand. Versuchen Sie bei Ihren Bunkerschlägen, die Linie zu treffen. Dieses klare Ziel hilft Ihnen dabei, bei jedem Schlag die optimale Sandmenge zu erreichen. Der Folgeeffekt dieser Übung sind konstante Bunkerschläge und eine hervorragende Distanzkontrolle. 

Handtuchbohrer

Im Prinzip Bunkerschläge und Chip-Schüsse sind sehr ähnlich, der einzige Unterschied liegt in der Oberfläche und der Verwendung einer etwas anderen Technik. Ähnlich wie beim Chip-Schlag ist auch beim Bunkerschlag die Distanzkontrolle entscheidend. 

Um die Distanzkontrolle zu verbessern, ist es wichtig zu wissen, wo der Ball landen soll. Neben der Distanzkontrolle muss der Landepunkt auch den Break auf dem Grün berücksichtigen, sobald der Golfball rollt. Eine gute Möglichkeit, das Treffen des Landepunkts zu üben, ist die Handtuchübung. Legen Sie einfach ein quadratisch gefaltetes Handtuch auf das Grün, wo der Ball landen soll. Schlagen Sie Ihre Bunkerschläge mit der Absicht, auf dem Handtuch zu landen. 

Es kann sein, dass Ihr Landepunkt nach ein paar Schlägen angepasst werden muss. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Landepunkt zusätzlich zu verschieben, sondern verwenden Sie stattdessen einen anderen Schläger oder Schlagtyp, um den Schlag an den Landepunkt anzupassen. 

Auf- und Ab-Bohrer

Üben kann sehr langweilig sein, und insbesondere Bunkerübungen gehören aus genau diesem Grund zu den Bereichen, die die meisten Amateure meiden. Um das Bunkertraining unterhaltsamer und spannender zu gestalten, ohne dabei an Effizienz einzubüßen, ist die Auf- und Ab-Übung ein Muss in Ihrer Übungsbibliothek. 

Nehmen Sie einen Golfball und schlagen Sie neun verschiedene Bunkerschläge von verschiedenen Stellen in verschiedene Löcher des Übungsgeländes. Legen Sie nach jedem Schlag Ihren Ball aus und notieren Sie den Punktestand. Dieser dient Ihnen als Maßstab, den Sie bei jeder Übung übertreffen müssen. 

Abschließende Gedanken

Es lässt sich nicht leugnen, dass Bunkerschläge schwierig sind. Jeder Golfer hat eine Geschichte über ein schreckliches Erlebnis im Bunker zu erzählen. Letztendlich sind schlechte Bunkerschläge unvermeidlich, aber mit guter Technik und der richtigen Schlagwahl lassen sich schlechte Bunkererlebnisse vermeiden. 

Wenn es um die Grundlagen guter Bunkerschläge geht, sind – unabhängig davon, ob es sich um einen Fairway- oder Grünbunkerschlag handelt – die richtige Haltung, Gewichtsverteilung, der richtige Angriffswinkel und der richtige Schlägerflächenwinkel von großer Bedeutung für gute Ergebnisse im Sand. 

Und nicht zuletzt erfordert gutes Bunkerspiel Übung. Anstatt beim nächsten Besuch auf der Driving Range den Driver so weit wie möglich zu schlagen, sollten Sie lieber 30 Minuten damit verbringen, Ihre Bunkerschläge zu üben. Das kann Ihnen zwei oder drei Schläge pro Runde ersparen. 

Dieser Artikel wurde zuletzt am 24. März 2021 aktualisiert.

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Bertine Strauss
Geschrieben von
Bertine Strauss
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